Dienstag, 26. Februar 2013

Wie näht man Ecken?



Für manche ist es immer noch ein Rätsel, wie schöne und vor allem eckige Ecken z. B. bei Taschen genäht werden. Kniffelig erscheinen die Ecken, bei denen ein gerader Stoffstreifen an quadratische oder rechteckige Stücke angenäht werden sollen. 

Um beim Beispiel Tasche zu bleiben: 
Ein schmaler langer Seitenstreifen soll an ein rechteckiges Taschenteil gesetzt werden. 

Dabei ist dies ganz einfach.
Stecke und steppe den Seitenstreifen am besten an einer Seite des Taschenteiles fest. Die Stoffe liegen rechts auf rechts (also schöne Seite auf schöne Seite). Ich beginne fast immer auf der rechten Seite. Dabei liegt der Seitenstreifen oben auf dem rechteckigen Teil. So habe ich das meiste Material/den Stoff links von meiner Maschine liegen und habe mehr Platz unter der Maschine. Ebenfalls kann ich so besser die Teile einschneiden und die Stoffe entsprechend um die Ecke legen. (Für Linkshänder kann es anders herum eventuell leichter sein.)

Damit Du nun siehst, was ich damit meine, hier die Details:

Wie gesagt, beginnst Du auf der rechten Seite und steppst den Seitenstreifen mit bspw. 1cm Nahtzugabe auf das Taschenteil. Stoppe so ca. 1,5cm vor der Ecke des Taschenteiles, lasse die Nadel im Stoff stecken und hebe das Nähfüßchen.
Schneide dann ca. 9mm vor der Ecke 9mm weit in den Stoff ein, so dass Du nun einen Schlitz im Streifen hast. 






Dieser ermöglicht Dir exakt an der Kante die Flexibilität, die Du brauchst, um den Stoff um die Ecke zu legen.
Nähe nun die letzten paar Millimeter bis zur Ecke (10mm vor der Stoffkante), lasse die Nadel wieder im Stoff stecken, halte den Streifen fest und drehe das Taschenteil um 90° nach rechts, so dass Du auf der zweiten Seite ganz einfach weiternähen kannst. 

 







Lege Dir den Stoffstreifen entsprechend so hin, dass die Schnittkanten von Taschenteil und Seitenstreifen wieder bündig aufeinanderliegen und Du an der Ecke keine Falten bekommst.
Senke das Füßchen wieder ab und nähe bis zur nächsten Ecke weiter. Dann wiederholst Du den Vorgang.
 





Um an Deinem Teil, z.B. einer Tasche, nach dem Wenden eine schöne Ecke und keinen „Knubbel“ zu haben, wird an jeder Ecke der „Zipfel“ der Nahtzugabe (Tangente auf der Nahtecke) so weit wie möglich bis zur Naht  abgeschnitten. Befürchtest Du, dass die Ecke nicht stabil genug ist, so kannst Du die Ecke noch mit einer Hilfsnaht verstärken. Diese muss aber wirklich über den Eckpunkt laufen, sonst erhältst Du doch wieder einen „Knubbel“ nach dem Wenden. 

Und? Ist wirklich nicht schwer, oder?

Bis zum nächsten Mal und viel Spaß beim Nähen und Ausprobieren des Tipps.

Liebe Grüße 
Carmen