Donnerstag, 28. März 2013

Spielanleitung - "Geländewurfspiel" aus Komm mit raus



Es geht bei diesem Spiel ganz einfach um den Wurfspaß.
Wenn ihr alleine spielt, braucht ihr mindestens einen kleinen und einen etwas größeren Ball. Mehr Spaß macht das Spiel mit mehreren großen Bällen und mehreren Mitspielern. Ideal ist es, wenn ihr 1 kleinen Zielball und je Spieler 3 große Bälle habt. Zunächst wird der Zielball von einem Mitspieler auf das Spielgelände geworfen. Dann versucht jeder Mitspieler, einen seiner Bälle so nahe wie möglich an den Zielball zu werfen, bzw. diesen zu treffen. Je näher die Bälle an den Zielball heran geworfen werden, desto besser ist es. In jeder Runde gibt es einen Gewinner – und zwar ist das derjenige Mitspieler, der mit seinen Bällen am nächsten am Zielball liegt bzw. diesen getroffen hat. Bei den Spielregeln könnt ihr Euch an denen von Boule oder Boccia orientieren.
Ihr könnt Euch überlegen, ob ihr für die Würfe Punkte vergeben wollt oder nicht.  In jeder Runde werden dann die Punkte vergeben. Es zählen nur die nahegelegensten Bälle. 3 Punkte bekommt dann der Werfer, dessen Ball am nächsten am Zielball liegt, 2 Punkte der zweite und nur 1 Punkt, derjenige Ball, der am weitesten entfernt liegt. Wenn ihr wollt, könnt ihr auch noch Sonderpunkte für das Treffen des Zielballes vergeben. Legt am Anfang des Spieles fest, wie viele Runden ihr spielen wollt; je Spiel sind 5 Runden eine gute Basis um einen Sieger zu ermitteln.
Besonders spannend wird es, wenn ihr Euch ein paar Hindernisse bzw. Besonderheiten auf Eurem Spielgelände aussucht. Es können hier Treppenstufen sein oder ein großer Stein, der mitten auf einer Wiese liegt, Sitzbänke, Spielgeräte auf einem Spielplatz oder manchmal auch begehbare Kunstobjekte in Parks. Ihr könnt Euch aber auch solche Hindernisse selber bauen: Eine Pyramide aus Obstkisten o.ä.
Legt den Zielball an einen bestimmten Platz auf Eurem Hindernis und versucht dieses dann zu treffen. Oder ihr versucht ein bestimmtes Muster mit Euren Bällen zu werfen.  In diesem Fall macht eine Punktvergabe nicht so viel Sinn, wenn ihr als Team das Muster erzielen wollt.
Solltet ihr die Musterwürfe noch ausweiten wollen, so braucht ihr mehr als 3 Wurfbälle.  Näht Euch dann doch einfach noch ein paar bzw. wünscht Euch diese von Mama, Papa, Oma, Opa oder so.

Wenn ihr aber keine Lust auf ein Zielwurfspiel habt, so versucht doch einfach mit den Bällen zu jonglieren. Ihr könnt sie Euch aber auch einfach so immer zuwerfen. 

Auch als Hackysack eignen sich die mit Granulat gefüllten Softbälle. Auch hier gibt es eine Vielzahl an Spielmöglichkeiten. 

Ich bin sicher, Euch fällt hier genügend ein.

Montag, 25. März 2013

Spielanleitung - Leiterspiel aus "Komm mit raus"

Ein herzliches Hallo zusammen,

nachdem jetzt schon einige sicher etwas zu lange auf die Anleitung warten mussten, kommt sie jetzt endlich hier in den Blog. Die letzten Monate waren einfach mit 3 Jobs und Familie zu chaotisch, vollgepackt und anstrengend, um noch ein paar sinnvolle Posts für meinen Blog zu verfassen.
Ich will nicht jammern, daher lege ich gleich mal los.



Leiterspiel „Du bist dran“

Materialien: 
  • selbst genähtes Leiterspiel „Du bist dran“ von Seite 40,
    Modell Nr. 16 aus meinem Buch "Komm mit raus"
  • Farb- oder Augenwürfel  
    •  Farbwürfel: die Farbfelder sollten den Spielfeldfarben entsprechen, evtl. die Farbflächen  des Würfels übermalen oder dem Würfel entsprechende Filzfelder aufnähen)
    • Augenwürfel: malt auf die Filzfelder mit Stoffmalstiften die Zahlen von 1 bis 6, oder falls ihr eine Stickmaschine habt, so bestickt doch den Filz vor dem Aufnähen auf das Spielfeld 
  • Spielfiguren 
    • Holzmännchen, unterschiedliche Steine, Glasnuggets, Ü-Ei-Figuren, Knöpfe, angemalte Korken, Kronkorken, beklebte Tetrapack-Verschlüsse, selbstgemachte Fimo-Figuren  o.ä.
  • optional: Aktionskarten und hierfür notwendige Dinge (Malpapier, Stifte o.ä.)

Spielanleitung für einfaches Leiterspiel mit Farbwürfel

Auf dem genähten Spielplan sind farbige Felder aufgenäht, die auch auf dem Farbwürfel vorkommen sollten. Vom Startplatz (das ovale gelbe Feld) geht es los – es gibt ein paar unterschiedlich bunte Felder bis zum Zielfeld, welches auch der Startplatz war.
Es wird reihum gewürfelt. Einigt Euch, wer anfangen kann – entweder der/die Jüngste/Älteste, der/die Kleinste/Größte, der/die mit blonden oder braunen Haaren, der/die mit blauen oder braunen Augen oder was Euch noch so einfällt.
Einigt Euch noch, ob ihr im oder gegen den Uhrzeigersinn würfelt und auch auf dem Spielfeld lauft.
Jeder Spieler erhält eine Spielfigur.
Das Kind, welches beginnen darf würfelt. Seine Spielfigur darf dann auf das zum Startplatz nächstgelegene farbige Feld aufrücken, welches auf dem Würfel angezeigt wird.
Bsp.: Kind 1 würfelt türkis, dann darf seine Figur auch auf das türkise Feld aufrücken, welches dem Startfeld am nächsten liegt.
Das nächste Kind in der Reihe würfelt und zieht mit seiner Figur auf das entsprechende Feld.
Ist das Feld ein gelbes „Leiterfeld“ so darf die Figur über die Leiter auf das Feld klettern, bei dem die Leiter aufhört. Am Beginn des Spieles kann die Spielfigur dadurch die anderen Figuren überholen. Gegen Ende kann es sein, dass die Figur wieder zurückfeld.
Gewonnen hat am Ende die Figur und der/die Spieler, welche als erste im Spielfeld angekommen ist.



Spielanleitung für Spiel mit Zahlenwürfel

Die Spielvariante ist für etwas größere Kinder, die schon zählen können. Der Spielverlauf ist wie oben beschrieben, jedoch müssen die Spieler die Felder auszählen, die sie weiterlaufen dürfen.

Aktionskarten

Um das Spiel etwas abwechslungsreicher zu gestalten, können Aktionskarten mit eingebaut werden.
Diese können immer dann eingesetzt werden, wenn ein Spieler auf ein spezielles Farbfeld kommt. Z.B. immer auf die pinken Felder.
Wenn das Spiel weiter ausgebaut werden soll, können auch mehrere Kartenarten (Aktion, Rechenaufgabe etc.) bestimmten Farbfeldern zugeordnet werden. Hier ist es sinnvoll, für die jeweiligen Farbfelder auch entsprechend farbige Karten herzustellen. 

  • Aktionskarten können sein:
    • hüpfe 2x um den Tisch 
    • Stelle Dich für 30 Sekunden auf 1 Bein ohne umzufallen
    • Singe „alle meine Entchen“
    • Mache einen Purzelbaum
    • Drehe Dich einmal um Deine eigene Achse
  • Aktionskarten können aber auch Aufgabenkarten sein, wenn es sich um ein Lernspiel handeln soll:
    • Beispiele sind hier Rechenaufgaben im Zahlenraum bis 10/100 o.ä.
    • Zählaufgaben (wie viele Tiere/Dinge… siehst Du?)
    • Was gehört zu wem (Ei zur Henne, Apfel zum Apfelbaum, Reifen zum Auto etc.)
    • Buchstabieraufgaben für neu zu lernende Worte
    • Vokabeln
    • Hauptstädte von Bundesländern/Ländern
  • Aktionskarten für die Gruppe: 
    • Begriff malen: alle müssen erraten was es sein soll (wie „Montagsmaler“)
    • Begriffe pantomimisch vorstellen
    • Begriffe erklären, ohne den Begriff oder Teile des Wortes selber zu verwenden (wie „Tabu“)
Die Karten kannst Du alleine erstellen oder mit Deinen Kindern zusammen. Diese haben daran eine große Freude und sind sehr einfallsreich.
Am einfachsten ist es, wenn Du für die Karten kleine farbige Karteikarten (entsprechend der Farbfelder auf Deinem Spielfeld) kaufst und diese entsprechend beschriftest oder von Deinen Kindern gestalten lässt.
Für die Lernkarten kannst Du Dir Anregungen aus den Schulbüchern (Hausaufgaben) Deiner Kinder holen oder aus Schüler-Hilf-Büchern bzw. Kinderrätselbüchern.
Ansonsten lass Dich überraschen, auf welche Ideen Deine Kinder von alleine kommen und wie sie das Spiel zu IHREM Spiel machen. 

Nun wünsche ich Euch fröhlich bunte, kreative und lustige Spielrunden mit Eurem eigenen Spiel. 


 


Freitag, 1. März 2013

Wie nähe ich eine Paspel an bzw. ein

Mit Paspeln lassen sich tolle Effekte und Hingucker in Euren Werken erzielen.
Sie können große Flächen gliedern, Vorder- und Rückenteile voneinander abgrenzen, Taillierungen hervorheben, Ränder verzieren und wie in diesem Beispiel der Lenkertasche auch noch der Sicherheit dienen, indem eine reflektierende Paspel in das Modell eingearbeitet wird.
Das Modell ist übrigens aus meinem Buch "Komm mit raus".

Wenn Du Dich erst einmal mit Paspeln beschäftigt hast, wirst Du sehr schnell feststellen, wie vielseitig einsetzbar und wie wundervoll auf einmal ganz einfach Modelle aussehen können. 

Lenkertasche mit Reflexpaspel auf Deckelklappe und am Vorderteil


Offene Lenkertasche mit Stofftier-Sicherheitsgurt


Doch was ist eigentlich eine Paspel?


Eine Paspel ist ein schmaler leicht wulstiger Stoffstreifen, der zur Dekoration zwischen 2 Stofflagen mit einer Naht mitgefasst wird. Die Papsel besteht aus einem langen schmalen und längsgefalteten Stoffstreifen (meist ein Schrägband), der in seiner Bruchkante – also im Falz - eine Kordel führt. Damit diese nicht wieder rausrutscht, wird der Stoffstreifen mit einem sehr langen Stich gerade und schmal neben der Kordel abgesteppt.

Klingt zu kompliziert?

Kein Problem, denn Paspeln können auch fertig gekauft werden. Für dieses Tutorial verwende ich eine gekaufte Paspel. Es ist sogar eine Reflexpaspel.
Diese ist super, wenn man Dinge nähen möchte, die nachts beim Anstrahlen mit einer Lampe oder einem Scheinwerfer leuchten sollen. Sehr sinnvoll ist dies für Taschen, Jacken, Accessoires beim Radfahren oder Joggen – so wird man rechtzeitig im Straßenverkehr erkannt. 

Möchtest Du lieber Deine Paspel selber herstellen? 
Dann musst Du Dich leider noch etwas gedulden – das verrate ich in einem noch folgenden Tutorial. 

Aber wie nähe ich die Paspel denn am einfachsten fest? Was brauche ich dafür?

Da Paspeln, wie schon erwähnt, ja leicht wulstig sein können, empfiehlt es sich, das Reißverschlussfüsschen zu verwenden, um ganz entspannt neben dem Wulst und nahe an diesem entlang nähen zu können. Das Standardfüßchen ist hier leider zu breit und hat auf der Paspel keine Führung, da es nicht plan aufliegen kann.
Wenn Du das Reißverschlussfüßchen verwendest, kannst Du ganz dicht an der Paspel nähen, so als ob Du an den Zähnchen eines Reißverschlusses entlang nähst. 


Aufnähen der Paspel mit einem Reißverschlussfuß


Möchtest Du noch etwas mehr Führung und nähst auch gerne mal öfters unterschiedlich dicke Materialien zusammen, so kann sich die Anschaffung eines Paspelfüßchens rentieren. Dieses sieht so aus.


Paspelfüßchen


Auf einer Seite ist der Boden des Füßchens erhöht, so dass hier dickere Materialen mitgeführt werden können, zum anderen ist in der Mitte des Füßchens eine Art Brücke, in der wie hier die Paspel durchgeführt wird.

Detail Paspelfuß - unterschiedlich hohe Bodenebenen mit Tunnel

Durch das Versetzen bzw. leichte Verschieben der Nadel – wie hier - etwas nach rechts wird das Aufnähen der Paspel wirklich zum Kinderspiel. Die Paspel wird quasi automatisch im Tunnel der Füßchenbrücke durchgeführt und die Naht ist exakt neben der wulstigen Paspel. 



Paspel im Tunnel des Paspelfüßchens


Da die meisten Nähmaschinen einen Reißverschlussfuß im Standardsortiment haben, wirst auch Du wahrscheinlich erst einmal die Paspel mit dem Reißverschlussfuß aufnähen.
Egal mit welchem Fuß Du die Paspel aufnähst, beachte bitte die im Schnitt einkalkulierte Nahtzugabe. 
Das hier gezeigte Reflexband hat eine Gesamtbreite zur Paspelnaht (die Naht, die die Kordel zwischen dem Reflexstreifen festhält) von 1 cm und entspricht damit der Nahtzugabe. So muss ich nur darauf achten, dass die Paspelkante an der Schnittkante des Stoffteiles entlang läuft. 
Es kann aber auch sein, dass Euer Band breiter oder schmäler ist - hier müsst ihr Euch dann entsprechend an den Markierungen der Stichplatte orientieren. 

Wenn jetzt nun die Paspel auf einem Stoffstück aufgenäht ist, wie nähe ich denn nun das andere Stoffstück an?


Zweiten Stoff annähen - nähen auf der Fixierungsnaht


Auch hier gibt es einen ganz einfachen Trick. Lege die Stoffstücke rechts auf rechts aufeinander, so als ob Du keine Paspel in der Naht hättest und fixiere die Stofflagen mit Stecknadeln oder Foldbackklammern. Dann legst Du die zu nähenden Stoffe so unter Dein Füßchen, dass die eben genähte "Paspel-Fixierungs-Hilfsnaht" oben liegt. Das bedeutet, das Stoffteil mit der aufgenähten Paspel liegt oben. Die Paspel liegt dann links von Deinem Reißverschluss - bzw. im Tunnel Deines Paspelfüßchens. Du nähst jetzt exakt auf der eben genähten Naht und schon ist Deine Paspel in die Naht eingefasst, ohne dass die erste Naht von außen sichtbar wird und ohne, dass etwas unschön verschoben festgenäht wird.

Und was mache ich bei Rundungen?

Bei Rundungen funktioniert das Einnähen der Paspel genau so wie bei geraden Strecken. Da die Paspeln meist mit einem Schrägband gefertigt werden, lassen sie sich oft ganz einfach an die Rundung anpassen und schön "in die Kurve" legen. Sollte die Rundung aber hierfür zu eng sein, so schneidest Du einfach in das Band der Paspel ein paar kleine Schnitte (max. bis zur Hilfsnaht). So kann sich das Band entsprechend der Rundung ausdehnen und Du nähst ganz einfach weiter.  

 
Paspel einschneiden für das Aufnähen in einer Rundung


Wenn Du dann die zweite Stofflage aufnähen möchtest, dann ist die Paspel ja bereits in der Rundung entsprechend des Schnittes fixiert. Du brauchst jetzt im wesentlichen nur darauf zu achten, dass Du wieder auf der Naht von eben nähst. 
 
Solltest Du eine wirklich enge Rundung haben, so kann es sein, dass sich die Paspel nach innen wölbt - hier musst Du natürlich die Paspel immer wieder nach außen legen. 
Wie funktioniert das? Nähe ein paar Stiche, lasse die Nadel im Stoff stecken, hebe das Füßchen, drücke die Paspel an ihren Platz, senke wieder das Füßchen und nähe ein paar weitere Stiche. Nähe so weiter, bis Du aus der "gefährlichen Kurve" raus bist.


Und wie sieht es mit Ecken aus?

Paspeln "um die Ecke" legen ist fast einfacher als schön in einer Rundung zu nähen.
Hier funktioniert es im Prinzip genauso, nur dass Du einen einzigen Einschnitt im Band vor der Ecke brauchst (s. Blogeintrag: Wie näht man Ecken).
Nähst Du mit einer Nahtzugabe von 1cm, so schneidest Du die Paspel 1cm vor der Ecke ein, legst sie um 90° (bei geradem Winkel, sonst natürlich entsprechend des Winkels der Ecke) um die Ecke und nähst weiter.

Möchtest Du zum Beispiel an einem Quadrat nur eine Kante mit Paspel verzieren, so nähst Du diese an Deine gewünschte Kante über die komplette Länge auf wie oben beschrieben auf. Nähst Du dann ein gerades Band (Seitenteil bei Tasche oder Bodensitzkissen o.ä.) an das Quadrat, dann  liegt das Band auch rechts auf rechts unter dem Quadrat. An den Ecken wird dann lediglich das Band eingeschnitten, um das Quadrat entsprechend knubbelfrei drehen zu können.
Die Paspel bleibt gerade und verläuft sich mit der Nahtzugabe ins Innere des Teiles.






Nun denke ich, ist das Prinzip des Paspel-Nähens etwas klarer geworden.

Wie eine Paspel hergestellt wird, verrate ich dann später...

Nun wünsche ich wieder viel Spass beim Ausprobieren und Nachnähen und sage tschüss bis zum nächsten Mal.

Liebe Grüße
Carmen